Aufgrund der aktuellen Corona-Krise gibt es bei einigen Universitäten die Möglichkeit, Prüfungen als Open-Book-Klausuren online zu absolvieren. Bei einer Open-Book-Klausur hast du die Möglichkeit dein Lehrbuch, dein Skript oder andere Hilfsmittel zu nutzen. Doch das bedeutet nicht, dass die Klausur dadurch einfacher wird. Hier erfährst du, wie du dich optimal auf die Klausur vorbereitest.
Update: Open-Book-Klausuren werden in einigen Hochschulen mit entsprechenden Maßnahmen auch vor Ort geschrieben.
1. Lerne den Stoff nicht auswendig
Bei einer Open-Book-Klausur geht es eher um das Verständnis des Lernstoffes. Es geht darum, das Gelernte anwenden zu können. Daher bringt es nichts, dir krampfhaft die Inhalte einzuprägen. Lese dir besser alles genau durch und versuche zu verstehen, worum es inhaltlich geht. Du hast den Sachverhalt verstanden, wenn du ihn mit eigenen Worten wiedergeben kannst.
2. Streiche irrelevante Folien / Seiten
Oft tummeln sich unwichtige Folien im Skript. Das können beispielsweise Hintergrundinformationen, Beispielgrafiken, oder historische Daten zu einem Thema sein, die in der Klausur mit Sicherheit nicht abgefragt werden. Hier gilt: Wenn du zu der Folie keine sinnvolle Frage formulieren kannst, dann kannst du davon ausgehen, dass sie nicht drankommen wird. Durch das „Ausmisten“ sparst du Zeit und du kannst dich auf die relevanten Inhalte fokussieren.
3. Markiere wichtige Stellen
Nutze gut haftende Klebezettel, um die wichtigsten Stellen zu markieren. Beschrifte die Klebezettel so, dass du während der Klausur hektisches Blättern vermeidest und schnell fündig wirst, falls du dein Lehrbuch für die Klausur benötigst. Außerdem kannst du innerhalb des Textes relevante Daten, Fakten, Prozesse mit Textmarkern markieren und am Textrand Notizen machen… natürlich nur, wenn das Buch auch dir gehört.
4. Fasse den Lernstoff sinnvoll zusammen
Karteikarten sind für eine Open-Book-Klausur eher unpraktisch. Ein durcheinander gestreutes Vorlesungsskript am Tag der Klausur ist auch nicht optimal. Fasse lieber den Lernstoff sinnvoll zusammen. Auch hier gilt: Du musst den Inhalt verstehen. Übertrage den Text nicht eins zu eins in deine Zusammenfassung und schreibe die Inhalte nicht passiv ab. Formuliere die Inhalte in deinen eigenen Worten. Nutze Bullet Points, Abkürzungen und verschiedene Farben… Je kompakter, desto besser. Achte darauf, dass deine Zusammenfassung strukturiert und gut lesbar ist. Während eine handschriftliche Zusammenfassung einen größeren Lerneffekt erzielt, ist ein Abtippen bei einer unleserlichen Handschrift sinnvoller.
5. Denke dir Fallbeispiele aus
Während du den Lernstoff durcharbeitest, ist es sinnvoll, dir passende Beispiele auszudenken und in deine Zusammenfassung mit einzubringen. Dadurch wendest du den Stoff direkt beim Lernen an und kannst dir Zusammenhänge besser merken. Du kannst Fallbeispiele eventuell in Lehrbüchern nachlesen oder zur Not online recherchieren, falls dir kein Beispiel einfällt. Kontaktiere deinen Professor, wenn du etwas nicht verstehst oder tausche dich online mit Kommilitonen über den Stoff aus.
6. Erstelle einen übersichtlichen „Spickzettel“
Ein „Spickzettel“ bietet eine gute Stütze in einer Open-Book-Klausur. Skizziere nur die wichtigsten Informationen, sodass du eine simple Übersicht hast. Versuche nicht mit einer schlecht lesbaren Kleinschrift so viel Inhalt wie möglich auf einen Zettel zu packen. Stelle dir den Spickzettel als eine Art Leitfaden vor, bei dem du die Prozesse bzw. Zusammenhänge vereinfacht darstellst. Nutze eventuell das Inhaltsverzeichnis oder die Kapitel und Unterkapitel deines Lehrbuches / Skriptes als Orientierung.
7. Denke dir Klausurfragen aus
Vielleicht hat dein Professor bereits Übungsklausuren mit Beispielaufgaben zur Verfügung gestellt. Ansonsten kannst du dir Klausurfragen auch selbst ausdenken. Denke daran… es geht hier vielmehr um Transferleistungen und nicht um eine einfache Wiedergabe von Inhalten.
Dementsprechend könnte eine Klausurfrage beispielsweise so lauten:
„Erkläre den Prozess XY am Beispiel des Z.“
„Analysiere A im Rahmen des Falles B“
„Interpretiere…“
„Beurteile…“
8. Übe den Ernstfall
Simuliere zuhause den Ernstfall mit einer Art Übungsklausur. Setze dir einen Timer und versuche innerhalb der vorgegebenen Prüfungszeit, Beispielaufgaben zu lösen. So kannst du gut einschätzen, ob du die Inhalte verstehst und anwenden kannst. Außerdem bekommst du ein Gefühl dafür, mit deinen Unterlagen und Hilfsmitteln während der Klausur zu arbeiten. Eventuell kannst du anhand dieser Übung deine Notizen und Zusammenfassungen hinterher noch etwas optimieren.
Schreibst du die Klausur handschriftlich oder am PC?
Falls du die Wahl hast… in der Regel ist man beim Tippen schneller und man muss sich keine Gedanken über eine unordentliche Schrift machen. Schreibe jedenfalls die Übungsklausur so, wie du sie auch am Prüfungstag schreiben wirst.
Wichtig: Informiere dich über die Rahmenbedingungen deiner Prüfung (Prüfungszeit, erlaubte und nicht erlaubte Hilfsmittel, etc.)!
9. Bereite deinen Prüfungsplatz vor
Schaffe dir an deinem Arbeitsplatz Ordnung, sodass du am Tag der Prüfung ausreichend Platz für deine Unterlagen hast. Sorge dafür, dass du dich während der Prüfung gut konzentrieren kannst. Eliminiere Störfaktoren. Besorge dir eventuell Ohrstöpsel… vielleicht kommt der Nachbar ausgerechnet während deiner Klausur auf die Idee den Rasen zu mähen. Weihe deine Mitbewohner ein und bitte sie leise zu sein.
Am Tag vor der Klausur:
Jetzt heißt es entspannen, den Kopf freibekommen und… früh schlafen gehen!
10. Am Tag der Klausur
Versuche den Tag so entspannt wie möglich zu starten. Nimm ein Frühstück zu dir und lüfte ausgiebig, damit du genug Sauerstoff hast.
Lege alles was du brauchst an deinem Arbeitsplatz so zurecht, dass du während der Prüfung schnell drankommst. Du kannst deine Zusammenfassung nach Thema oder nach Kapitel trennen und zurecht legen. Halte auch deinen Spickzettel griffbereit.
Nutze die ersten Minuten ab Beginn der Prüfung, um dir die Aufgabenstellungen genau durchzulesen und zu verstehen, was genau von dir verlangt wird. Behalte bei der Bearbeitung der Aufgaben die Uhrzeit im Blick.
Fazit
- Lerne für die Open Book Klausur so, dass du den Lernstoff verstehst und anwenden kannst.
- Organisation ist das A und O. Halte deine Unterlagen übersichtlich und ordentlich.
- Ein „Spickzettel“ bietet eine gute Übersicht.
- Übe den Ernstfall! Mit Fallbeispielen und Übungsaufgaben kannst du testen, ob du für die Klausur optimal vorbereitet bist.
Viel Erfolg bei deiner Open-Book-Klausur!
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Hey das war sehr hilfreich! Hatte bisher keine Ahnung was mit einer OpenBook Klausur gemeint ist 🙂
Sehr cooler Beitrag, danke für die Infos!
Vielen lieben Dank! Das war sehr nützlich für mich! ))). Ich hatte damit noch keine Erfahrung.